Theoretischer Hintergrund


Jedes Kind wird mit einem Set frühkindlicher Reflexe (auch "Überlebensreflexe" genannt) geboren. Mit dem Fortschreiten der Gehirnreifung und der damit verbundenen Entwicklung der Willkürmotorik müssen diese ersten (primitiven) Reflexe, die bis dahin die kindliche Entwicklung vorangetrieben haben, gehemmt oder in so genannte posturale Reaktionen transformiert werden. Diese wiederum ermöglichen es dem Kind, sich nach einer Phase gründlicher Einübung im Laufe des ersten Lebensjahres in allen nur erdenklichen Bewegungsmustern und Körperpositionen mühelos und ohne darüber nachzudenken zu bewegen.

Läuft dieser Entwicklungsprozess aufgrund vorgeburtlicher, geburtlicher oder nachgeburtlicher Störungen nicht "nach Plan", können Restreaktionen einiger der primitiven Reflexe im Körper "aktiv" bleiben und die nachfolgende Entwicklung der Bewegung, der Augenmuskulatur, der Augen-Handkoordination, der Lateralisierung und der Wahrnehmungsfähigkeit stark beeinträchtigen. Diesen Zustand nennen wir "neuromotorische Unreife".

Ein solches Kind kann bei der Ausführung alltäglicher Aufgaben nicht sein volles Potential entfalten, obwohl es allem Anschein nach "normal" ist. Zu den eigentlichen Problemen gesellen sich dann häufig Verhaltensprobleme wie Hyperaktivität und Ängste.

 

Die Möglichkeit, mit dem vom INPP Chester (UK) entwickelten Test- und Behandlungs-Instrumentarium der INPP-Methode hinter vielen Lern-, Verhaltens-, Bewegungs- und Wahrnehmungsproblemen bei Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen die Faktoren neuromotorischer Unreife zu entdecken, eröffnet ganz neue Chancen, Menschen zu helfen, indem an den Ursachen und nicht an den Symptomen angesetzt wird.